Lackierung und Beschriftung
Mit Fertigstellung aller Teile werden die Modelle für die anstehende Lackierung in alle Einzelteile zerlegt. Ab Anfang der 30er Jahre erhielten die Triebwagen eine
werbewirksamere rot-elfenbeine Lackierung. Geliefert wurden die zweiteiligen dieselmechanischen von Wegmann Ende der 20er Jahre noch in grüner Farbgebung,
erhielten dann aber recht schnell die neue zweifarbigen Lackierung:
- Wagenkasten:
RAL 3005
Weinrot
unterhalb der Fensterbrüstung
RAL 1001
Beige
Fensterband
- Dach:
RAL 9006
Weißaluminium
- Fahrwerk:
RAL 9005
Tiefschwarz
- Fensterrahmen:
Braun
In Einzelteile zerlegter, lackierter VT 814/815, einige Kleinteile nicht abgebildet.
Die Inneneinrichtung erhielt eine braune Grundlackierung, die Sitzreihen der 3. Klasse wurden hellbraun (Holz), in der 2. Klasse rot (Polster) abgesetzt.
Die Zierleiste unterhalb des Fensterbandes wurde mittels Tuschezeichengerät gefertigt. Anschließend erhielten die Wagenkästen für einen optimalen Untergrund bei
der folgenden Beschriftung eine Klarlack-Lackierung mit glänzendem Lack.
Die von Ostmodell gefertigten Decals weisen einige Besonderheiten auf:
- extrem kurze Einweichzeit
- sehr dünne empfindliche Trägerschicht
- empfindliche Farbschicht
Die zugeschnittenen Decals werden nach kurzem Wässern (2...3 s) mittels Pinsel sofort auf die vorgesehene Stelle des Modells platziert. Ein weiteres Einweichen
ist nicht erforderlich, zuweilen rutscht das Schiebebild bereits nach dem kurzen Wässern vom Trägerpapier!
Der vorgesehene Beschriftungsort ist unbedingt mit Wasser oder Weichmacher anzufeuchten, auf trockenen Grund haften die Decals sofort und lassen sich nicht
verschieben!
Das Schiebebild wird über die breite Seite mittels Zahnstocher über das Trägerpapier geschoben, das Schiebebild mit dem Zahnstocher auf den Untergrund
gedrückt, das Trägerpapier vorsichtig unter dem Schiebebild hinweg geschoben. Über die schmale Kante gezogene schmale Beschriftungen reißen sehr leicht!
Ein Schieben über Kanten oder Leisten ist kaum möglich.
Eventuell falsch sitzende Decals müssen mit reichlich Wasser regelrecht aufgeschwemmt werden.
Umgeschlagene Beschriftungen sind nicht zu retten!
Die schwarze Farbe der Klasseschilder löst sich leicht und muss mittels feinen Pinsel vorsichtig nachkoloriert werden.
Doppeltriebwagen wurden bei der DRG wie einzelne Fahrzeuge beschriftet. Durch die Verwendung der Daten von den TT-Modellen wurden Fehler in die
Beschriftung übernommen. Der VT 814/815 hatte 16 Sitzplätze der 2. Klasse (815) sowie 65 Sitzplätze der 3. Klasse (814 u. 815). Folglich hätte auch für den VT
815 die Bezeichnung “BCvT” lauten müssen. Die Korrektur der Beschriftung bleibt einer eventuellen Nachauflage vorbehalten.
Beschrifteter Wagenkasten des VT 815 ...
... sowie des VT 814
Das Anbringen von Zierlinien gestaltet sich zuweilen recht schwierig. Wenn, wie auch bei Bausätzen von einigen Kleinserienherstellern die Zier-leisten auf dem
Wagenkasten in der Breite vorbildgerecht, der Druck der mehrfarbigen Farblinien jedoch technologisch bedingt breiter ausfällt. Trotz Einsatz von Weichmacher
lassen diese je nach Rezeptur der Trägerschicht nicht umlegen, reißen an den Kanten schnell ein.
Deshalb wurde die Zierleiste unterhalb der Fenster mit Tusche schwarz eingefärbt, nur die elfenbeinen Zierlinien angebracht. Die recht schmalen Zierlinien wurden
von einem Beschriftungsbogen des Schmalspur-Triebwagenbausatzes NWE T3 (Weinert, ist separat bestellbar) gewonnen. Radnah mit einer Schere
ausgeschnitten, werden diese in Teilen von 3...5 cm aufgebracht. Die “robusteren” Weinert-Schiebebilder erfordern deutlich längere Einweichzeit als die von
Ostmodell und werden mittels Weichmacher dem Untergrund angepasst.
Vor den weiteren Arbeiten, dem Zurüsten und der Endmontage erhalten die Wagenkasten nochmals eine Lackierung mit glänzenden Klarlack.
Endmontage
Nachdem alle Bauteile nach der Beschriftung nochmals eine Lackierung mit seidenmatten Klarlack erhalten haben, geht es an die Endmontage der einzelnen
Baugruppen.
Bei der Montage der zur Lagerung der Radsätze genutzten Achslager ist der Lack an den sich berührenden Flächen als Kontaktflächen der einseitig isolierten
Radsätze zu entfernen. Bei der Bremsnachbildung an der isolierten Radseite ist auf ausreichend Abstand der Teile zu achten.
Fahrwerk des VT 814/815, die elektrische Verbindung zwischen den beiden Wagenhälften erfolgt über Micro-Stecker
Nach der elektrischen Installation wird die Inneneinrichtung eingesetzt und mittels kleiner Tropfen 2-Komponentenkleber fixiert. Einzelne Teile der Inneneinrichtung
wie Trennwände, aber auch Sitzbänke sind in den Gehäusen befestigt.
Inneneinrichtung des VT 814/815
Die Wagenkästen erhalten die letzten Zurüstteile, werden die Pufferbohlen zugerüstet. Weiterhin werden die Fensterrahmen angebracht und verglast. Nach dem Be-
festigen der Dächer können die Wagenkästen nunmehr auf die Fahrwerke aufgesetzt und verschraubt werden.
Das fertiggestellte Modell des 2-teiligen, diesel-mechanischen Triebwagen VT 814/815