Baubericht VT 865 (Epoche 2)
Das Modell
"Einen Vorbestellpreis gibt es auf die Modelle nicht. Mit Ihrer rechtzeitigen Bestellung sichern Sie sich ein limitiertes Exemplar." - So die Antwort auf eine Anfrage an
Micro-Metakit zu dem auf der Nürnberger Spielwarenmesse 2008 vorgestellten Modell des Dampftriebwagens der Gattung MCCi. Angesichts des nicht
unerheblichen Preises derartiger in Handarbeit gefertigter Kleinserienmodelle bleibt dann dieses Modell für viele Modellbahner nur ein Traum.
Jedoch wurde auf einer Homepage ein N-Modell des MCCi als "Rückbau" vorgestellt. Da dieser Rückbau nicht auf den ET 85 01…04, sondern den folgenden
Nachbauten ET 85 05…36 (des auch in H0 erhältlichen Modells) basiert, sind allerdings die Kompromisse auch durch Verwendung des Fahrwerks vom diesel-
mechanischen Triebwagen (Minitrix) zu groß. So bleibt alternativ nur ein Eigenbau. Zum Baubeginn des Modells stand noch nicht fest, ob dieses in Ursprungs-
version als Dampftriebwagen oder späterer Umbau als Verbrennungstriebwagen entstehen wird. So begann ausnahmsweise der Bau mit der Herstellung des
Triebwagengehäuses.
Das erste Teil des Triebwagengehäuses. Eine Realisierung des Gehäuses in Ätztechnik oder auch die Erarbeitung der hierzu benötigten Vorlagen erscheint für
dieses Modell zu aufwendig. Deshalb die Anfertigung eines Gehäuseteiles als Probestück in "konventioneller" Bauweise, ob sich die Zier- und Beulstreifen sauber
genug auflöten lassen. Im Gegensatz zu dem Handmuster des Kleinserienherstellers wurde hier der durch den Abort bedingte unsymmetrische Abstand der Fenster
berücksichtigt.
Mittelteil des Gehäuses; Zierstreifen Messingstreifen 0,8 mm,
Beulstreifen 0,5 (beide pmt)
Während sich die Zierstreifen problemlos und zügig auflöten lassen, bringt die Darstellung der in der gleichen Ebene wie der Wagenkasten liegenden Türen einen
höheren Aufwand mit sich. Da bei zuvor gebauten Modellen die Darstellung der Türöffnungen durch Nachritzen mit einer Nadel nur unbefriedigende Ergebnisse
zeigte, wurden diesmal die Türöffnungen in dem Wagenkastenendteil ausgesägt und anschließend passend gefertigte Türteile eingelötet. Bei verbleibenden
Stegbreiten von nur 0,5 mm etwas für ruhige Tage.
Seitenteile eines Wagenkastenendteils, links fertiggestellt, rechts in Arbeit.
Rohbaufertig der Wagenkastens. An den fehlenden Doppeltüren erkennbar, fiel die Entscheidung für die Ausführung des Modells nach dem Umbau in den
Verbrennungstriebwagen Ende der 20er Jahren. Das Dach (noch ohne Aufbau) stammt von einem Roco-Modell, bedingt durch die Dachform fallen die einge-
zogenen Wagenenden etwas stärker als beim Vorbild aus. Ebenso wurden die beim Vorbild nicht vorhandenen Nieten belassen.
rohbaufertiger Wagenkasten
"weitgehend kompromisslos, … speziell im Rahmenbau", so die Aussage des Kleinserienherstellers. Was für die Dataillierung von Dampfloks ein “Muss”, zieht als
Kehrseite eingeschränkte Betriebstauglichkeit nach sich. So dass zahlreiche dieser Modelle statt auf der Anlage ausschließlich als Vitrinenmodelle Verwendung
finden. Aber auch beim VT 865 ist durch die weit innen liegenden Längsträger des Rahmens infolge der eingezogenen Einstiege sowie Wagenkastenenden die
Auslenkung der Drehgestelle eingeschränkt. Für eine ausreichende Auslenkung des Triebdrehgestells (pmt-Antrieb) wurde der Drehpunkt nicht mittig, sondern in
Höhe der Stirnseite des Wagenkastens angeordnet. Eine durchgehende Ausbildung der Längsträger ist darüber hinaus für den uneingeschränkten Anlageneinsatz
ist bei diesem Modell nicht möglich.
Fahrwerk mit Längsträger (Mittelstück), Antrieb von pmt
Für den Anlageneinsatz sind deshalb die Längsträger im Bereich der Drehgestelle beweglich ausgeführt. Sind bei Serienmodellen Rahmenteile sowie Drehgestell
dafür als ein Teil ausgebildet, wurden bei diesem Modell deshalb Rahmenteile sowie Drehgestelle als getrennte Teile ausgebildet, um ein Ausschwenken der
Rahmenteile in größeren Radien zu vermeiden. So können die Drehgestellrahmen unter den Längsträgern durchschwenken, bevor jedoch die Radsätze diese
berühren, schwenken die Rahmenteile über Mitnehmer aus. Die Fixierung der Rahmenteile in Mittelstellung erfolgt mittels Spiralfedern.
Drehgestell halber Ausschlag, Längsträger in Grundstellung
Drehgestell maximal gedreht, Längsträger ausgeschwenkt
Das nicht vorbildgerechte Drehgestell wird bei einer späteren Überarbeitung gegen eine vorbildgerechtere Ausführung ausgetauscht.
Das Fahrwerk ist inzwischen bis auf einige Restarbeiten fertiggestellt. Durch den unsymmetrischen Wagenkasten war beim Vorbild das Sprengwerk ebenfalls
unsymmetrisch angeordnet. Zwar wurde dieses beim Umbau in den Dieseltriebwagen in Höhe des Triebdrehgestells verändert angebracht, jedoch lassen die aus
schräger Perspektive aufgenommenen Fotos die genaue Anbringung nicht erkennen. Deshalb erfolgte beim Modell die Anbringung wie zuvor beim Dampft-
riebwagen. Auch, um die Auslenkung des Triebdrehgestells zu ermöglich.
fertiggestelltes Fahrwerk