Beschriften
Der folgende Beitrages soll sich ausschließlich um Beschriftungen (Zierlinien) mittels Schiebebilder (Decals) handeln. Neben der Beschilderung mit geätzten
Lokschildern, stellt diese Beschriftung die heute hauptsächlich angewendete Beschriftungsart dar.
Vorteil:
- Anbringung schnell und nahezu problemlos
- große Auswahl an vorgefertigten Beschriftungen
- Anfertigung von Sonderbeschriftungen bei zahlreichen Anbietern möglich
- Selbstfertigung möglich, jedoch erhöhter Aufwand bei weißer Farbe
Fehlerhafte Charge
“Wegen einer Rezepturänderung ... ist die Trägerschicht der Schiebebilder zu spröde geworden. Es wird empfohlen ... mit Klarlack ... dünn überzulackieren und
nach dem Trocknen ... wie gewohnt zu verarbeiten.”
Was vom Hersteller des Bausatzes gut gemeint war, um eine Verzögerung bei der Auslieferung der BS zu vermeiden, erforderte in Folge eine Neulackierung. Und
hatte im Zusammenhang mit dem Entlacken die Beschädigungen einiger geklebter Profile zur Folge. Zuweilen kann man feststellen, dass zuweilen nach dem Auf-
bringen der Decals diese noch passabel wirken, nach einer abschließenden Klarlacklackierung jedoch ein anderes Erscheinungsbild abgeben.
Vom Hersteller des Bausatzes war es wohl naiv anzunehmen, dass sich Probleme im Zusammenhang mit der Rezepturänderung nur eine Veränderung der
Sprödigkeit erschöpften. Der empfohlene Klarlack hat darüber Auswirkungen auf Einweichzeit sowie Flexibiltät des Trägerschicht. Auch Auswirkungen auf die Klebe-
kraft sind nicht auszuschließen. Insbesondere wenn gleichzeitig andere Modelle selbrigen Herstellers lackiert, beschriftet und anschließend bessere Endergebnisse
zeigen.
In einem Telefongespräch mit dem Bausatzhersteller standen hingegen ohne weiter Nachfragen die Ursachen der unzureichenden Ergebnisse fest, Verarbeitungs-
fehler durch den Erbauer! Ohne weitere Nachfragen zu Verarbeitung, ohne Kenntnis der Fertigkeiten des Modellbauers, eine recht leichtfertige Diagnose. In Folge
jedoch Anlaß, sich mit der Spezifik der Decials genauer zu beschäftigen.
Links gedeckter Güterwagen, Beschriftung zusammengestellt aus Weinert-Schriftsätzen. In der Mitte die mißlungene Beschriftung, trotz Weichmacher war der Trägerfilm nicht flexibel genug,
um sich in die Bretterfugen einzulegen, Trägerschicht nach der Klarlacklackierung deutlich erkennbar. Rechts der Wagenkasten neu lackiert, mit der gleichen Decal-Charge beschriftet, jedoch
die Beschriftungsblöcke in Zeilen zerlegt, die zuvor nicht ausreichende Klebekraft mit Klarlack verstärkt.
Untergrund
Für Beschriftungen nicht optimal, werden die benötigten RAL-Farbtöne der oben genannten Hersteller durchweg seidenmatt (30...40 % Glanzeinheiten) angeboten.
Dabei tendieren Weinert-Lacke je nach Verdünnung zwischen seidenglanz (50...60%), seidenmatt (30...40%) bis matt (10...20%). Erreicht wird der Glanzgrad nicht
durch den Lack selber, sondern durch die Oberflächenbeschaffenheit. Je feiner, glatter die Oberfläche, desto ausgeprägter der Glanz.
Die Verarbeitungshinweise der Decail-Hersteller insbesondere zur Oberflächenbeschaffenheit der zu beschriftenden Teile sollten ernst genommen werden. Optimale
Ergebnisse sind nur bei glänzenden Oberflächen zu erzielen. Bei seidenmatten, noch mehr bei matten Oberflächen liegen die Schiebebilder nicht vollständig auf, je
nach Eigenschaften des Trägerfilmes zeichnet sich dieser mehr oder weniger deutlich ab. Oft deutlich erkennbar auf zahlreichen Fotos, insbesondere aus schräger
Perspektive. Abhilfe gegen sichtbaren Trägerfilm schafft nur eine Lackierung mit glänzenden Klarlack vor der Aufbringung der Decals, nicht jedoch die Anwendung
von Weichmacher.
Bei diesem Triebwagenmodell wurde vor der Anbringung der Decals eine glänzende Klarlackschicht
aufgebracht. Die Trägerschichten der aus mehreren Schriftsätzen verschiedener Hersteller war nach einer
abschlíeßenden seidenmatten Klarlackschicht nicht erkennbar.
Decals
Mit der Zeit wird man recht deutliche Unterschiede bei der Verarbeitung der Decals verschiedener Hersteller feststellen. Einweichen - Aufbringen - Trocknen -
Klarlack, funktioniert leider nicht so einfach. Zuerst einige allgemeine Hinweise.
Zuschneiden
Wegen ihres Glanzgrades der Trägerfolie hebt sich diese ggf. auch bei anschließender Lackierung mit seidenmatten Klarlack von den angrenzenden Farbflächen
ab. Deshalb sollten die Decals randnah an der Beschriftung, an den Farbkanten ausgeschnitten werden. Gut, wenn bei weißer Beschriftung das Trägerpapier farbig
(hellblau bei Weinert) gehalten ist. Zum Ausschneiden sollte eine kleine, scharfe Schere und Lupenbrille genutzt werden. Bei Nutzung von Skapellklingen zum
Beschneiden von Zierlinien ist es desöfteren zum Splittern der Farbe gekommen. Größere Beschriftungsblöcke (Angaben zu Gewicht, Ladefläche bzw. Sitzplätze,
LüP, Bremsen) können bei glatten Untergründen im Block verarbeitet werden. Bei Bretterfugen (Güterwagen) empfiehlt sich hingegen das Zerschneiden in die
einzelnen Zeilen.
Die ausgeschnittenen Decals auf dem Gehäuse positioniert.
Einweichen
Die zugeschnittenen Beschriftungsteile nicht auf Vorrat einweichen, nur soviel wie diese in angemessener Zeit verarbeitet werden können. Das Einweichen erfolgt in
lauwarmen wasser, dem zur Entspannung des Wassers (insbbesonder später bei der Verarbeitung auf dem Modell) einige Tropfen Spülmittel zugesetzt werden. Die
Decals werden nur wenige Sekunden gewässert, danach außerhalb des Wassers zum Einweichen abgelegt. Zu langes Wässern verdünnt den Kleber, die
Haftfähigkeit läßt spürbar nach. Je nach Rezeptur, Größe des Schiebebildes dauert das Einweichen 1/2 bis 3 Minuten. Deutlich wird der Zeitpunkt, wenn sich das
Schiebebild auf dem Trägerpapier leicht verschieben läßt.
Nach dem Wässern der Decals Einweichen auf dem Tellerrand
Aufbringen
Mit genannten Zeitpunkt wird das Schiebebild auf dem Modell, unmittelbar neben der zu beschriftenden Stelle plaziert. Das Trägerpapier wird wenn erforderlich mit
einer Nadel fixiert, das Schiebebild je nach Decalgröße mittels Pinsel oder auch Zahnstocher vorsichtig auf die vorgesehene Stelle geschoben. Erleichtert wird
dieser Vorgang, wenn die zu beschriftende Stelle nicht trocken, sondern leicht mit dem entspannten Wasser befeuchtet ist. Lagekorrekturen können durch
vorsichtiges Verschieben mit Pinsel oder Zahnstocher erfolgen. Sollte ein Verschieben nicht möglich sein, kann die Klebfläche mittels Pinsel erneut angefeuchtet
werden.
Ist das Decal an der richtigen Stelle plaziert, wird überflüssiges Wasser mit einem weichen Tuch oder Wattestäbchen abgetupft sowie leicht angedrückt. Sofern nicht
verschoben, kann das Decal bereits an dieser Stelle mit Weichmacher behandelt werden.
Hat die Klebewirkung durch Überlagerung, zu langes Wässern oder wiederholtes Anfeuchten für Korrekturen nachgelassen, läßt sich diese mit ein wenig Klarlack
wieder herstellen.
Das eingeweichte Decal positioniert, nach dem Aufbringen des Schiebebildes mittels Zahnstocher mit einem Wattestäbchen trockengetupft.
Sonderfall Zierlinien
Eine Variante der Erstellung wurde im Abschnitt “Lackierung” genannt. Da die Lackierung sorgfältigste Vorarbeit sowie Erfahrung voraussetzt, nicht jedermanns
Sache. Deshalb werden farbige Zierlinie als Decals bei Bausätzen mitgliefert, sind darüber hinaus auch einzeln bei zahlreichen Anbietern erhältlich.
Zierlinien auf Triebfahrzeugen sowie Waggons längs über den Fahrzeugaufbau können durchaus eine Länge bis zu 25 cm betragen, sind in Abmessung auch auf
der Trägerfolie aufgedruckt. Man sollte sich jedoch hüten, die Zierlinie in der vollen Länge aufbringen zu wollen. Nach dem seitlichen Ausschneiden entlang der
Farbkante wird die Zierlinie in 4 ...5 cm lange Stücke zerteilt (Trennstellen wenn möglich auf Türfugen o.ä. legen), Zum Anbringen wird ein kleines Stück des
Schiebebildes auf den beabsichtigten Platz mittels Zahnstocher fixiert und das Trägerpapier unter dem Decal weggezogen. Dabei legt sich das Schiebebild gerade
auf den vorgesehenen Verlauf, Lagekorrekturen sind auch hier mit Pinsel möglich. Richtig platziert, sind die zuvor erfolgten Trennstellen nicht erkennbar.
Ist die Aufbringung der Zierlinien auf glatten Untergrund recht einfach, kann diese auf erhöht ausgeführten Leisten, insbesondere wenn dazu noch genietet zu einem
größeren Problem werden. Drucktechnisch bedingt ist der Trägerfilm breiter als der Farbdruck selber. Damit fällt die Breite von mehrfarbigen (rot/elfenbein/rot oder
schwarz/elfenbein/schwarz) Zierlinien oft breiter aus, als die erhabene Leiste des Gehäuses selber. Auch mit Hilfe von Weichmacher wird sich der Trägerfilm oft
nicht über die Kante herum legen. “Gleiche” Probleme ergeben sich auch auf genieten Zierleisten, abhängig vom Abstand/Größe der Nietnachbildungen und der
Flexibilität des Trägerfilmes.
Günther-Modell des VT 804,
auf die Anbringung des oberhalb vom Fenterband liegenden roten Farbstreifen (A) wurde verzichtet,
lag den Bausätzen für die Stirnseite als Decal bei. War jedoch auch beim Vorbild anfangs nicht bei allen Fahrzeugen
angebracht.
Untere elfenbeine Zierlinie (B) schief aufgebracht, der Trägerfilm glänzend sichtbar.
Mittlere rot/elfenbein/rote Zierlinie (C) liegt auf den Nieten der mittleren Zierleiste nicht vollständig auf.
Für das Günther-Modell des VT 804 (Epoche 3/DR ) wurde der mittlere schwarz/elfenbein/schwarze Zier-
streifen mittels Schere randnah ausgeschnitten, konnte mittels Weichmacher trotz der Nieten enganliegend
angebracht werden. Ebenfalls erkennbar, am Fahrzeugrahmen wurde vor Anbringung der Decals auf eine
Klarlack-Lackierung verzichtet, der Unterschied zum VT 137 561 erkennbar.
Deshalb wurde in Einzelfällen bei mehrfarbigen Zierlinien die genietete Leiste in der Grundfarbe der Linie lackiert, und nur der mittlere elfenbeine Farbton als Decal
aufgebracht. Bei schwarz/elfenbeinen Zierlinien wurde dabei die schwarze Farbe mit technischen Zeichengerät (Rotring) aufgebracht. Für mattierte Folien geeignete
Tusche haftet ausgezeichnet auf der seidenmatten Farbe, im Gegensatz zu Fineliner lassen sich durch unterschiedlich angebotenen Linienbreiten exakte Kanten
ziehen, fehlerhafte Stellen lassen sich mit Wasser entfernen. Neben Schwarz werden auch farbige Tinte angeboten, da diese nicht so stark decken, empfiehlt sich
für farbige Zierlinien die auf der Länderbahnseite von Jörg Straube vorgestellte Methode.
Technische Tusche-Zeichengeräte mit unterschiedlichen Linienbreiten
Günther-Modell VT 757, durch die geätzte Ausführung erfolgt die Darstellung der Nieten sehr scharfkantig und im kleinen Abstand,
damit ein Aufbringen der mittleren scharz/elfenbein/schwarzen Zierlinie nicht machbar. Die Zierleiste erhielt die schwarze Farb-
gebung mit Tusche, die elfenbeine Linie wurde anschließend zwischen den Nietreihen angebracht. Die untere elfenbeine Zierlinie
wurde in Teilen, zwischen sowie auf den senkrechten Leisten aufgebracht.
Weichmacher
Durch die Verwendung von Weichmacher wird die Trägerschicht der Schiebebilder flexibler, unverzichtbar bei nicht glatten Oberflächen ermöglich dieser das An-
legen der Decals an die Unebenheiten (Zierlinien, Nieten, Fugen) des Untergrundes. Bei einigen, aber nicht allen Trägerschichten, Weichmachern ergibt sich auch
auf glatten Untergrund ein besseres Anlegen der Decals, die Trägerschicht zeichnet sich in Folge weniger ab. Zur Anwendung wird die zu beschriftende Stelle
anstelle mit Wasser mit Weichmacher benetzt. Nach der Positionierung des Decals wird auf dem Schiebebild mittels Pinsel Weichmacher verteilt. Fugen sowie
Ecken werden nach dem Antrocknen des Schiebebildes partiell mit Weichmacher erneut angefeuchtet, das Schiebebild mit einem spitzen, aber nicht scharfen
Gegenstand in die Vertiefung gedrückt. Zu den einzelnen Sorten dann im nachfolgenden Beitrag.
Besonderheiten einiger Decals sowie Weichmacher
Gedruckt auf vorgefertigten Trägerfolien, die Trägerschicht bei Hersteller der Decals selber aufgedruckt sowie unterschiedliche Rezepturen. So spezifisch das
Ergebnis damit ausfällt, so unterschiedlich dann auch die Verarbeitung. Leider werden von den Herstellern zu diesen Eigenschaften kaum Informationen
mitgegeben, Verarbeitungshinweise fallen nur allgemein aus. So wurde vom Hersteller des mißlungenen Bausatzes behauptet, dass der seinerzeits verwendete
Weichmacher (Humbrol Decal Cote 1 + 2) wirke (Ergo falsch angewendet). Der Hersteller der Decals (Schmitz, München) hingegen bestätigte die Beobachtung,
dass dieser Weichmacher keinesfalls wirke. So bleibt vielfach nur Ausprobieren.
Ein großes Sortiment an Fahrzeugbeschriftungen in den Epochen 2 und 3 wird von Gaßner angeboten. Die Decals weisen eine sehr dünne Trägerschicht auf, die
sich optimal dem Untergrund anpassen und nach richtiger Verarbeitung nicht mehr sichtbar sind. Als Weichmacher kann sowohl “Solvaset DDV” (inzwischen in der
EU wegen der verwendeten Inhaltsstoffe nicht mehr erhältlich) als auch der bei Gaßner angebotene Weichmacher verwendet werden. Ein selbst festgestellter und
vom Hersteller (Schmitz) bestätigter Nachteil, eine leider begrenzte Haltbarkeit der Decals. Nur wirklich frisch lassen sich die Schiebebilder problemlos verarbeiten,
bereits nach kurzer Zeit ist eine Anwendung ohne Weichmacher nicht möglich. Länger gelagerte Schiebebilder (ab ca. 5 Jahre) sind trotz Weichmacher auf
unebenen Untergrund nicht zu verarbeiten, sowohl Klebekraft als auch Flexibiliät lassen spürbar nach. Deshalb Gaßner-Beschriftungen erst vor dem Bau erwerben,
am Besten direkt bei Gaßner-Beschriftungen selber. Auf länger gelagerte Decals, schon angegilbter Händlerware oder Sammlungsbereinigungen Online-
Auktionshaus lieber verzichten!
Ein ebenfalls recht großes Angebot an Schiebebildern ist inzwischen bei Weinert im Angebot, auch wenn auf die bei Weinert erhältlichen Modelle zugeschnitten.
Neben diesen Beschriftungssätzen sind aber auch universell verwendbare Decals erhältlich. Gegenüber Schiebebildern anderer Hersteller fällt die Trägerschicht
deutlich dicker aus, läßt sich dafür problemlos verarbeiten. Als Weichmacher wird von Weinert der inzwischen das dort nicht mehr angebotene “Decalwork” (Molak)
angegeben, aber auch ohne Weichmacher ist die Trägerschicht flexibel, schmiegt sich gut an den Untergrund an. Alterungserscheinungen konnten bislang nicht
beobachtet werden.
Aus zweiter Hand erworbene Bausätze inzwischen vergangener Hersteller (M+F, Model Loco, Günther) enthalten Beschriftungssätze mit inzwischen mehrere
Jahrzehnte betragenden Alter. Angaben zur Verarbeitung, zu Hilfsstoffen finden sich weder in den Katalogen noch in den Bauanleitungen der Hersteller. Ungeachtet
dessen haben sich die Decals genannter Hersteller ohne Probleme verarbeiten lassen.
Ostmodell - einer der Anbieter, der Beschriftungssätze nach Vorgabe fertigt. Die Trägerschicht fällt extrem dünn aus, ist damit bei der Verarbeitung äußerst
empfindlich. Ggf. sind größere Beschriftungsblöcke auch bei glatten Untergrund zu teilen, um ein Zerreißen während des Aufbringens zu vermeiden. Versehentlicht
“umgeklappte” Decals im Gegensatz zu den anderer Hersteller nicht zu retten. Eine Verwendung von Weichmacher war bislang nicht unbedingt erforderlich. Ernst
genommen sollte der Hinweis zur Aufbringung einer anschließenden Klarlackschicht, lösungsmittelhaltige Lacke nur äußerts vorsichtig mittels Spritz-, keinesfalls per
Pinsellackierung aufbringen.
Schiebebildsätze verschiedener Hersteller, Linien für Länderbahnloks von Weinert, scharz/elfenbein Gaßner,
Universal-Bogen mit Wagennummer von Weinert, Triebwagenbeschriftung links Gaßner. Im rechten Fototeil,
links Sonderanfertigung von Ostmodell, daneben von Günther, darüber von M+F. Weichmacher von Gaßner
Neben genannten Weichmachern ist eine weitere Vielzahl anderer Hersteller erhältlich, hier hilft nur informieren und ausprobieren. Ebenso läßt sich an den Decals
auch der Einsatz von “Hausmittel” als Weichmacher testen, hilfreich hier die Verwendung von Spiritus, aber auch Essig (1 Teil Essig : 2 Teile Wasser).
Endmontage des Modells
Erst nach der Aufbringung der Decals erfolgt die Endmontage des Modells, die Anbringung aller Zurüstteile. Ansonsten kann es schnell passieren, dass sich wegen
Grifftstangen, Owala-Halter oder auch anderer Teile sich gerade die Zierlinien nicht mehr korrekt anbringen lassen. Außerdem bestände im Prozeß der Aufbringung
der Schiebebilder die Gefahr, dass zuvor angebrachte Zurüstteile beschädigt werden.
Wenn Decals im letzten Arbeitsschritt aufgebracht werden.
Die mittlere rot/elfenbein/rote Zierlinie (B) wurde im Bogen über die zuvor angebrachten Zurüstteile aufgebracht.
Versiegeln
Bereits im Beitrag Lackieren angesprochen, auch ohne eine Beschriftung erfordert das lackierte Modell zur Erhöhung der Grifffestigkeit abschließend eine Klarlack-
Lackierung. Ob hochglänzend, seidenmatt oder gar matt hängt vom Betriebszustand des dargestellten Modells ab, hat dabei keinen Einfluß.
Erst recht ist nach dem Beschriften eine Versiegelung erforderlich, verhindert das Abgreifen der Schiebebilder sowie deren Alterung. Ein nur partielles Überstreichen
sollte vermieden werden, dies macht sich mit der Alterung deutlich durch anderen Farbton sowie Glanzbild erkennbar. Vorteil einer Komplettlackierung darüber
hinaus, Klebespuren bei der Montage der Zurüstteile verschwinden wieder.
Ein wichtiger Aspekt, dabei die Wahl eines geeigneten Klarlackes. Einige Anbieter von Decals verweisen auf lösungsmittelfreie Klarlacke, um ein “Auflösen” der
Schiebebilder zu vermeiden. Dies dürfte bei einer Pinsellackierung zwingend nötig sein, bei Spritzlackierungen konnten bislang keine negativen Auswirkungen
beobachtet werden. Deutlich bislang, dass für Grundierung sowie Farblackierung ausschließlich Nitro-Acrylfarben von Weinert Verwendung finden. Durch den
Zusatz der Farbpigmente (etwa 50 Volumenprozent) liegt bei diesen der Anteil der Lackes sowie der Lösungsmittel wesentlich niedriger als bei Klarlack. Damit
gelangt der Farblack bei der Spritzlackierung relativ trocken auf das lackierende Objekt und trocknet dort in kürzester Zeit ab. Trotzdem wird die darunterliegende
Farbschicht angelöst und verbindet sich mit dieser, ein gewollter Effekt. Bei Klarlacken auf Basis von Nitro-Acrylfarben wird durch den höheren Lösungsmittelanteil
die darunter liegende wesentlich schneller und tiefer angelöst, im Prinzip kein Problem. Probleme ergeben sich jedoch dann, wenn sich der schon öfters ange-
sprochene Staub auf dem Modell niederschlägt und dann aufgenommen werden muß. Dabei ist es wiederholt zur Beschädigung der darunterliegenden Farbschicht
gekommen, die dann darunter liegende Farbe (bei Mehrfarblackierungen) bzw. Grundierung sichtbar geworden. Mit der Folge, dass eine Neulackierung erforderlich
wurde. Klarlacke haben leider wegen des ebenfalls höheren Anteilen der Bindemittel (Lack) eine weitere unangenehme Eigenschaft, der Sprühnebel, das Modell
aber auch die Umgebung kleben wesentlich mehr als bei Farblacken.
Links
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RAL-Farben (Nirto-Acryl), Beschriftungssätze H0, Abklebebänder
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