DRG ab 1932
Zweiachsiger dieselmechanischer Einheits-Nebenbahntriebwagen VT 135 062 (Epoche 3)
Das Vorbild
Die Entwicklung des Einheits-Nebenbahntriebwagens basierte ebenfalls auf das Typenprogramm der DRG Mitte der 30er Jahre, mit diesem Triebwagen sollten alle
zuvor beschafften 2-achsigen Triebwagen, Vorserien und Prototypen abgelöst werden. Der von MAN entwickelte Triebwagen wurde in 64 Exemplaren ab 1937 in
mehreren Losen als VT 135 061 - 064, 067 - 076 und 083 - 132 geliefert, die fehlenden Nummern VT 135 065 und 066 waren von den Hydronalium-Fahrzeugen
belegt. Der Bau in größerer Anzahl unterblieb auf Grund zugunsten der Ausrichtung auf vierachsiger Triebwagen, im modifizierten Vereinheitlichungsprogramm
waren 2-achsige Triebwagen nicht mehr aufgeführt.
Das Untergestell entstand in geschweißter Ausführung aus abgekanteten Blechen sowie Profilen und tragen an den Enden leichte Hülsenpuffer und leichte
Schraubenkupplungen. Das Kastengerippe sowie die Seitenwandverblechung wurden geschweißt, der Obergurt des Daches sowie die Dachbleche genietet. Die
Seitenwände wurden senkrecht und an den Enden nicht eingezogen ausgeführt, zur Einhaltung des Lichtraumprofiles wurden die Türen zum Gepäckraum als
Schiebeüren, am anderen Ende des Fahrzeuges als Drehtüren mit innenliegenden Drehpunkt ausgeführt. Die Stirnwände wurden abgerundet und oberhalb der
Fensterbrüstungsleiste flach geneigt ausgeführt. Der Innenraum war in den Führerraum 1, einem anschließenden Fahrgastraum sowie dem Gepäck-/Führerraum 2
unterteilt.
Der Antrieb war vollständig in einem Tragrahmen angeordnet, der sich auf beide Radsätze abstützte. Der Sechszylinder-Dieselmotor W6V 15/18c ragte in den
Wagenkasten hinein und wurde mit einer aufklappbaren Sitzbank abgedeckt. Über ein Mylius-Viergang-Getriebe cv2 Leicht sowie Mylius-Radsatzwendegetriebe H
Leicht wurde ein Radsatz angetrieben. Ebenfalls im Tragrahmen war die Kühlanalge untergebracht.
Eingestellt wurde die Triebwagen in den Rbd Breslau, Nürnberg, Regensburg, Saarbrücken, Köln, Oppeln, Stettin, Hamburg und Hannover. Einige der Triebwagen
gelangten während des Krieges bei der Wehrmacht zum Einsatz. VT 135 089 wurde auf Gründen von Beschädigungen bereits 1945 ausgemustert, 23 weitere
Fahrzeuge gelten als Kriegsverluste. Einige von ihnen waren später bei der CSD sowie PKP im Einsatz.
Von den restlichen Fahrzeugen gelangten 30 Fahrzeuge in den Bestand der DB. Dort wurden diese ab 1947 als VT 70.9 bezeichnet und zwischen 1959 und 62
ausgemustert.
Weitere 10 Fahrzeuge, die VT 135 061 - 064, 106, 109, 110, 113, 114 sowie 131 gelangten in den Bestand der DR. VT 135 062, 063, 106, 109 und 110 bis Mitte der
70er Jahre als 186 004, 005, 006, 007 sowie 186 258 im Einsatz. Letzter wurde 1983 als erhaltenswertes Museums-fahrzeug eingestuft und wird heute im Bw Halle
P erhalten.
Genauere Angaben zum Betriebseinsatz sind in “Die Triebwagen der Reichsbahn-Bauarten” von Kurz zu finden.
Das Modell
1963 wurde durch Piko ein Modell des 2-achsigen Einheits-Nebenbahntriebwagens vorgestellt. Das Fahrwerk entstand in Platinenbauweise, quer zur Fahrtrichtung
war ein 3-poliger Anker angeordnet, über ein Stirnradgetriebe wurden beide Achsen angetrieben. Diese Bauart verlieh dem Modell recht passable
Fahreigenschaften, kleinere Stromunterbrechungen wurden problemlos gemeistert. Allerdings nahm der kompakte Antriebsblock den Innenraum des Gehäuses fast
völlig ein, wohl auch aus diesem Grund erhielt das Triebwagengehäuse schwarze Fenstereinsätze. Zudem nicht bündig eingepasst, standen diese im Gegensatz zur
sonstigen Detaillierung des Gehäuses sowie Fahrwerkes. Nach der Variante als Fahrzeug der DR (Epoche 3) folgten später Ausführungen als VT 70 der DB
(rotbraun) sowie als M 140 (CSD). Passend zum Triebwagen wurde ein Beiwagen VB 140 in diesen Varianten angeboten. Trieb- sowie Beiwagen wurden
(abgesehen von Export-Modellen) nur einzeln, nicht im Set angeboten.
Anfang der 80er Jahre entstanden als Kleinserie bei der AG Marienberg Modelle des Hydronalium-Triebwagens der DB (silber/blau) sowie des DFS (grün/
elfenbein), letztere Variante als Set. Beide Ausführungen wurden später von Piko übernommen und vertrieben.
Bei dem abgebildeten Triebwagen handelt es sich um ein, bereits vor etwa 25 Jahren gesupertes Piko-Modell. Die schwarze Originalverglasung des Modells wurde
gegen durchsichtige, bündig eingesetzte Verglasung ersetzt, erhielt später noch ein neues Fahrwerk von Bogusch (Faulhaberantrieb) sowie eine Inneneinrichtung.
Komplette Tauschantriebe waren ebenfalls bei Verbeck, aktuell bei pmt erhältlich. Das Aussehen des Modells konnte mit durchsichtige Fenstereinsätze von Symoba
verbessert werden. Nicht mehr erhältlich lassen sich auch gefräste Fenstereinsätze von Theil (Leipzig) verwenden.
VT 135 062 (Piko)
Technische Daten der Triebwagen
Betriebsnummerbei der DRG
VT 135 061 - 064,
067 - 076, 083 - 132
Beschaffungsjahr
1937 - 38
Gattungsbezeichnung
CPwvT-34
Achsanordnung
A 1
LüP
(mm)
12 280
Lieferfirma
Wagenteil 1)
MAN/Busch/Rathg.
Esslingen
Motor
MAN
Getriebe
Mylius
Sitzplätze, 2./3. Kl.
- / 36 + 10 Klapp
Dienstmasse, unbes. (t)
16,4
Antrieb Bauart
Dieselmotor W6 V15/18
Dauerleistung (kW/PS)
110 / 150
Steuerung
Seilzug
Leistungsübertragung
mechanisch
Getriebebauart
cv2 leicht
Geschwindigkeit (km/h)
75
Hersteller
Modell
Piko / Tillig
Bestellnummer 2)
5/6100/010
73124 (Tillig)
501318 (Tillig/Sonderserie)
1)
MAN
Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG
Rathg
J.Rathgeber
2)
Ausgangsmodell
Ende der 80er Jahre wurde das nicht mehr zeitgemäße Modell von Piko aus dem Programm genommen, danach war der Einheits-Nebenbahntriebwagen nur noch
als Bausatz von Weinert erhältlich. Das recht beliebte Modell wurde schließlich als neu konstruiertes Fertigmodell in mehreren Varianten von Sachsenmodelle/Tillig
gefertigt.
Ein fünfpoliger Motor treibt beide Radsätze an, mit einem pendelnd gelagerten Radsatz verfügt das Triebwagenmodell über eine Dreipunktlagerung. Das Modell
verfügt über eine Innenbeleuchtung sowie ein mit der Fahrtrichtung wechselndes Spitzen-/Zugschlußsignal. Eine Nachrüstung mit einem Decoder ist möglich. Das
Triebwagenmodell verfügt über eine Inneneinrichtung, Zurüstteile für das Gehäuse und Pufferbohle liegen bei. Für einen ebenfalls bei Tillig aufgelegten Beiwagen
wurde das Triebwagenmodell mit einer KKK versehen.
Geliefert wird das Triebwagenmodell in einer Verpackung aus Styropor.
VT 135 062 der DR (Sachsenmodelle/Tillig)
Vom aktuellen Tillig-Modell des Einheits-Nebenbahntriebwagen wurde 2016 eine Sonderauflage für Spiele Max als Modell des VT 135 109 der DR Epoche IIIa in
grüner Farbgebung aufgelegt. In dieser Farbgebung, zusätzlich mit Verstärkung (Sicherung) der Seitenscheiben waren zahlreiche Triebwagen während des 2. WK
unterwegs.
VT 135 109 der DR (Tillig, Sonderserie Spiele Max)
Modell des VT 135 062 (Sachsenmodelle) und 109 verkauft, Modell des VT 135 062 (Piko Umbau) auf der Verkaufsliste
Hinweis: Sammlungsbereinigung Triebwagen, Dampfloks, Wagen, Literatur, Zubehör, Liste unter Sammlungsbereinigung
laufende Überarbeitung