Vierachsiger dieselelektr. Triebwagen mit vereinheitlichen Grundriss VT 137 198 (Ep. 3)
Das Vorbild
Neben den 410-PS/302-kW-Triebwagen VT 137 058 - 067 und 075 - 079 mit "Eilzugwagengrundriß" entstanden zwischen 1935 bis 1937 bei mehreren Herstellern
weitere Triebwagen in größerer Stückzahl. Zuvor entstanden mit den VT 137 031 - 035, 074, 080 - 093 Triebwagen für den Betriebseinsatz in Ballungsgebieten, im
Ruhrschnellverkehr. Die für den beschleunigten Fahrgastwechsel zusätzlich zu den Einstiegstüren an den Fahrzeugenden über Mitteleinstiege verfügten und mit
“Essener Grundriß” bezeichnet wurden. Aus der Essener Bauart entwickelt, erhielten die Fahrzeuge einen Einheitsgrundriß, auch mit "Einheitsgrundriß 1935"
bezeichnet. Bei diesen wurde der in der Wagenmitte angeordnete Einstiegsraum mit doppelflügeligen Schiebetüren vergrößert und erlaubten im Vorortverkehr einen
zügigeren Fahrgastwechsel. Die VT 137 094 - 110 und 164 - 223 wurden mit dieselelektrischen Antrieb, VT 137 271 - 272 als Versuchstriebwagen mit hydraulischer
Kraftübertragung geliefert.
Das Untergestell sowie der Wagenkasten entsprachen fertigungstechnisch den Fahrzeugen mit dem Eilzugwagengrundriß. Ein Teil der Fahrzeuge war am Gepäck-
raumende über eine im Betrieb nicht trennbaren Kurzkupplung mit einem Steuerwagen verbunden. Das Fahrzeug verfügte auf der einen Seite des Mitteleinstieges
über zwei Abteile der 2. Klasse, gefolgt von einem Endeinstiegsraum sowie dem Gepäckraum mit Führerstand. Auf der anderen Seite des Mitteleinstieges lagen
zwei Fahrgasträume der 3. Klasse, ein weiterer Endeinstiegsraum sowie Maschinenkammer mit Führerstand. Maschinenkammer und Gepäckraum verfügten über
einflügelige Türen bzw. zweiflügelige Ladetüren. Der Abort war im Mitteleinstiegsraum angeordnet. Geliefert wurden die Fahrzeuge von Westwaggon (VT 137 094 -
100, 188 - 217 sowie 271 und 272), Düwag (VT 137 101 - 110 und 168 - 177), Wismar (VT 137 164 - 167), Talbot (VT 137 178 - 185) sowie MAN (VT 137 218 - 223).
Durch die große Anzahl an den beteiligten Lieferfirmen kamen unterschiedliche Bauarten an Dieselmotore, Generatoren, Fahrmotore sowie der Leistungssteuerung
zur Anwendung. Der Dieselmotor sowie Generator waren im Maschinendrehgestell untergebracht, die Fahrmotore GBMy 700 im Triebdrehgestell. Als Motor fanden
der 12-Zylinder-Zweiwellen-Dieselmotor GO 5 mit 410 PS/302 kW (Maybach) bei VT 137 094 - 096, 164 - 187 und 191 - 209, der 12-Zylinder-Einwellen-Dieselmotor
L2x6V 17,5/18 mit 420 PS/309 kW (MAN) bei VT 137 097 - 110 und 210 - 223 sowie der 12-Zylinder-Dieselmotor OM 86 mit 450 PS/331 kW (Daimler-Benz) bei VT
137 188 - 190, als Hauptgenerator FG 5227c (FG 5227 b bei VT 137 095 u. 096) Verwendung. Die Leistungssteuerung erfolgte mittels RZM-A (VT 137 095 u. 096
mit RZM-B sowie VT 137 192 u. 193 mit BBC-Servo-Feldregler-Steuerung). Die Fernsteuerung vom Steuerwagen oder von Triebwagen im Verband war mit RZM-
Mehrfachsteuerung 1934 (abweichend VT 137 192 u. 193 mit BBC-Mehrfachsteuerung) möglich.
Bei den beiden dieselhydraulischen Triebwagen war die Maschinenanlage mit Maybach-Dieselmotor GO 56 mit 410 PS/302 kW (Maybach), Voith-Dreiwandler-
Getriebe FF 16,3 CC 8,8 und Voith-Radsatz-Wendegetriebe im Maschinendrehgestell untergebracht.
Mit 79 gelieferten Triebwagen erfolgte nach der Übernahme durch die DRG der Einsatz in zahlreichen Rbd. Während des 2. Weltkrieges gingen zahlreiche
Triebwagen verloren, weitere Fahrzeuge wurden wegen größerer Schäden nicht wieder in Betrieb genommen.
Zur DB gelangten 27 Triebwagen, wurden nach 1947 in VT 30.0, 32.0, 33.2 sowie 46.5 umbezeichnet, teils zu 25.5 umgebaut und Mitte der 50er bis 60er Jahre
ausgemustert.
Die VT 137 096, 099 - 101, 103, 105, 106, 166, 167, 176, 184, 185, 189, 191, 195, 197 - 199, 203, 211 - 213, 215 und 220 gelangten zur DR. Von diesen wurden
1970 noch Fahrzeuge als 185 011 - 021, 254, 255 sowie 188 202 umgezeichnet und waren bis Miite der 70er Jahre im Einsatz. Genauere Angaben zum
Betriebseinsatz sind in “Die Triebwagen der Reichsbahn-Bauarten” von Kurz zu finden.
Das Modell
Der Hersteller des Modell eines Triebwagens mit Einheitsgrundriß ist Liliput. Bereits zuvor bei Liliput (Wien) im Angebot, wird heute dieses Modell überarbeitet von
Liliput-Bachmann angeboten. Neben der abgebildeten DR-Ausführung ist das Modell in mehreren DRG- (rot/elfenbein sowie grün) sowie DB-Varianten (rot sowie
blau) erhältlich.
Untergebracht ist das Triebwagenmodell in einem Karton mit Schuber, in einer innenliegenden Blisterverpackung. Von vier Seiten fixiert, ist das Modell bei
Aufbewahrung und Transport sicher geschützt. Der Antrieb erfolgt auf das mit Haftradsätzen versehene Triebdrehgestell. Ein Decoder ist nachrüstbar,
Innenbeleuchtung sowie mit der Fahrtrichtung wechselndes Spitzen-/Zugschlußsignal gehören zum Lieferumfang. Mit einem Funktionsschalter kann dabei die
Signalbeleuchtung an der Kuppelstelle zum Steuerwagen abgeschaltet werden. Versehen ist das Triebwagenmodell mit einer Inneneinrichtung, die Zurüstteile sind
an den Stirnseiten werkseitig montiert. Die Griffstangen an den Türen sowie an der Pufferbohle müssen selber angebracht werden.
VT 137 198 (Liliput)
Technische Daten der Triebwagen
Betriebsnummer bei der DRG
VT 137 094 - 110,
164 - 223,
271 u. 272 1)
Beschaffungsjahr
1935 - 37
Gattungsbezeichnung
BC4ivT-34b
BCPw4ivT-35 1)
Achsanordnung
2´Bo´
B´2´ 1)
LüP (mm)
21 873
Lieferfirma
Wagenteil
1) Westw. 2)
Wismar, Düwag 3)
Talbot, MAN
Motor
Maybach, MAN, Daimler
Getriebe
Voith 1)
elektr. Ausrüstung
AEG/SSW/BBC
Sitzplätze 2./3./4. Kl.
16 / 40 + 3 Klapp
Dienstmasse, unbes. (t)
46,3 - 48,1;
43,3 1)
Antrieb Bauart
Dieselmotor GO 5
L2x6V 17,5/18
OM 86
GO 56 1)
Dauerleistung (kw/PS)
302 - 331 / 410 - 450
Steuerung
RMZ-A
Leistungsübertragung
elektrisch
hydraulisch 1)
Generator
FG 5227c
Fahrmotor
GBMy 700
Geschwindigkeit (km/h)
110 / 90 1)
271, 272: 90
Hersteller
Modell
Liliput
Bestellnummer
112502
2)
Westw
Westwaggon
3)
Düwag
Waggonfabrik Düsseldorf
Modell des VT 137 198 verkauft
Hinweis: Sammlungsbereinigung Triebwagen, Dampfloks, Wagen, Literatur, Zubehör, Liste unter Sammlungsbereinigung
laufende Überarbeitung
DRG ab 1932