Vierachsiger dieselhydraulischer Aussichtstriebwagen VT 137 240 (Epoche 2)
Der Erfolg der elektrischen Aussichtstriebwagen elT 1998-1999 veranlaßte die DRG ähnliche Triebwagen für nicht elektrifizierte Strecken zu entwickeln. Eine der
ersten Fahrten des VT 137 240 auf der Moselstrecke in Anwesendheit des Generaldirektors der DRG führte dann zur Auftragerteilung einer Nachlieferung für vier
Aussichtstriebwagen, von denen wegen der weiteren Ereignisse nur zwei fertiggestellt wurden.
Das Vorbild
1936 lieferte die Waggonfabrik Fuchs in Heidelberg diesen Aussichtstriebwagen, der sich durch Sitze mit Wendelehnen, großen Fensterflächen sowie ein zwei-
teiliges Rollverdeck auszeichnete.
Durch die große Dachöffnung, große Fenster sowie Einstiegstüren waren die konstruktiven Anforderungen an den Wagenkasten sehr hoch. Dieser wurde als
geschweißte Leichbaukonstruktion aus Rohren, gekanteten Profilen sowie Blechen gefertigt. Zwischen den Einstiegen wurde ein Längsträger aus Hohlprofil-
gitterträger angeordnet, die ebenfalls tragende Blechverkleidung mit 2,5 mm recht dick ausgeführt. Der Abort wurde tiefergelegt im Wagenkastenenden
untergebracht, hierfür mussten die vorderen Querträger zusätzlich nach unten gekröpft ausgeführt werden. An den Fahrzeugenden war anstelle der normalen Zug-
und Stoßeinrichtung jeweils zwei verkleidete Stoßpuffer in flacher Ausführung sowie kleinem Querschnitt sowie ein verdeckt angebrachter Haken zur Befestigung
einer Abschleppkupplung untergebracht.
An den Fahrzeugenden bis zu den Einstiegen verfügte das Fahrzeug über ein festes Dach, in der Wagenmitte zur Aussteifung einen Dachspriegel. Die restliche
Dachfläche verfügte über zwei zu öffnende Rolldächer. Das Wageninnere war als ein Großraum dritter Klasse ausgeführt, die Rücklehnen der Doppelsitzbänke
waren je nach Fahrtrichtung klappbar. Für eine möglichst uneingeschränkte Sicht waren Führertische sowie Aborte vertieft angelegt, ebenso die übrigen
Apparateschränke. Als Aussichtsfahrzeuge erhielten die Triebwagen einen von den anderen Fahrzeugen abwei-chenden Farbanstrich, der Wagenkasten ein helles
“Hechtgrau”, die Wagenschürze in blaugrauem Farbton, getrennt durch ein Doppelband mit beiden Farbstreifen. Eine RAL-Bezeichnung für diese Farbtöne gab es
nicht.
Dieses Fahrzeug war abgesehen von Versuchsfahrzeugen zugleich der erste 4-achsige Triebwagen mit dieselhydraulischer Leistungs-übertragung. Ausgerüstet war
dieses mit zwei unterflur angeordneten Maschinenanlagen, die unabhängig auf jeweils ein Drehgestell wirkten. Die Dieselmotore 2x4V 18L in Boxerausführung
waren zusammen mit Kühlanlage sowie Luftpresser elastisch im Hauptrahmen aufgehängt. Über Gelenkwellen erfolgte der Antrieb über die in den Drehgestellen
angeordneten Voith-Strömungsgetriebe JJ 5,4 CG 3,3 sowie Radsatzwendegetriebe 5-OR auf den jeweils außen angeordneten Drehgestellradsatz.
Die drei Triebwagen wurden den RBD Kön, Saarbrücken und Dresden zugewiesen, mit Kriegsbeginn dann stillgelegt. Ein Fahrzeug wurde zerstört, die beiden
verbleibenden gelangten zur DB und wurden dort als VT 90 500 und 501 bezeichnet. Der hohe Unterhaltsaufwand durch die Doppelmaschinenanlage sowie
Probleme bei den Wagenkästen führten bis 1962 zur Ausmusterung beider Fahrzeuge.
Das Modell
Das Modell des Aussichtstriebwagen wird von Liliput als Modell in DRG- sowie DB-Ausführung angeboten. Ebenfalls von Liliput produziert wird ein Modell der später
entstandenen Triebwagen VT 137 462 - 463. Unterscheidungsmerkmal zum VT 137 240 sind bei diesen Fahrzeugen die fehlenden Aussichtsfenster in der
Dachwölbung an den Stirnseiten des Fahrzeuges.
Untergebracht ist das Triebwagenmodell in einem Karton mit Schuber, in einer innenliegenden Blisterverpackung. Von vier Seiten fixiert, ist das Modell bei
Aufbewahrung und Transport sicher geschützt. Für den Antrieb dient ein in der Mitte gelagerter Motor, der beide Drehgestelle über Kardanwellen antreibt. Eine
Nachrüstung eines Decoder ist möglich, ein mit der Fahrtrichtung wechselndes Spitzen-/Zugschlußsignal gehören zum Lieferumfang.
Aussichttriebwagen VT 137 240 (Liliput)
Technische Daten der Triebwagen
Betriebsnummer bei der DRG
VT 137 240
Beschaffungsjahr
1936
Gattungsbezeichnung
C4vT-36
Achsanordnung
(A1) (1A)
LüP (mm)
22 240
Lieferfirma
Wagenteil
Fucks
Motor
1)
DWK
Getriebe
Voith
Sitzplätze, 2./3. Kl.
- / 60 + 8 Klapp
Dienstmasse, unbes. (t)
44,1
Antrieb Bauart
2 x Dieselmotor 2x4V 18L
Dauerleistung (kw/PS)
2 x 132 / 180
Steuerung
elektrisch
Leistungsübertragung
hydraulisch
Getriebebauart
JJ 5,4 CG 3,3
Geschwindigkeit (km/h)
120
Hersteller
Modell
Liliput
Bestellnr.
112803
1)
DWK
Deutsche Werke Kiel
Modell des VT 137 240 verkauft
Hinweis: Sammlungsbereinigung Triebwagen, Dampfloks, Wagen, Literatur, Zubehör, Liste unter Sammlungsbereinigung
laufende Überarbeitung
DRG ab 1932