DRG ab 1932
Dieselhydraulischer Nebenbahn-Triebwagenzug VT 137 329 a/b (Epoche 3)
Das Vorbild
In den großstädtischen Ballungsgebieten erwiesen sich die vorhandenen Dieseltriebwagen von der Sitzplatzkapazität für den starken Regionalverkehr, im Einsatz
mit Steuerwagen von der Beschleunigung her als nicht ausreichend. So wurden für das Ruhrgebiet ab 1938 zweiteilige (Ia), ab 1939 dann dreiteilige Triebwagen-
züge (Ib) der Bauart “Ruhr” beschafft.
Für den Vorortverkehr im Raum Stettin waren sechs zweiteilige Triebwagenzüge, die 1940 als VT 137 326 - 331 a/b von WUMAG in Görlitz geliefert wurden. 1941
wurden zehn weitere Fahrzeuge als VT 137 367 - 376 a/b geliefert. Die Triebwagenzüge der Bauart “Stettin” unterschieden sich deutlich von den der Bauart “Ruhr”,
waren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h Nebenbahnfahrzeuge.
Die Maschinenanlage bei den Triebwagenzügen der Bauart “Stettin” war nicht wie bei den zuvor entwicklelten vierachsigen Einheitstriebwagen in die Triebdreh-
gestelle eingebaut, sondern platzsparend als Unterfluranlage ausgeführt. Hierfür wurden liegende Zwölfzylindermotore von den Firmen Humbold-Deutz und DWK
entwickelt. Über Gelenkwellen wurde das Drehmoment über Strömungs- und Achswendegetriebe der Firma Voith auf den vorderen Radsatz im Triebdrehgestell
übertragen. Bei den Triebzügen VT 137 367 - 376 a/b wurde bei den Motore die Lieferanten um MAN und Daimler-Benz, bei den Getrieben um EMG (AEG)
erweitert. Durch gleiche Anschlußmaße war der Austausch der Motore möglich, einige Fahrzeuge waren sogar bei Lieferung mit Motore verschiedener Hersteller
ausgerüstet.
Als letzte Triebwagenentwicklung der WUMAG waren die Wagenkästen und Drehgestelle weitgehend in geschweißter Leichtbauweise gefertigt. Fahrwerk- sowie
antriebsseitig waren die die a- sowie b-Triebzugteile identisch ausgeführt, unterschieden sich die Wagenkästen dann in der Raumaufteilung. Wie auch die Trieb-
wagenzüge der Bauart “Ruhr” erhielten die der Bauart “Stettin” einen einfarbigen bordeauxroten Anstrich mit hellgrauen Zierlinien. Ausgerüstet waren die Fahrzeuge
mit einer RZM-Vielfachsteuerung, zusätzlich zu diesen Triebwagenzüge waren sechszehn Steuerwagen VS 145 204- 213 und 229 - 234 beschafft worden.
Ein Einsatz nach Lieferung im Raum Stettin war auf Grund der Zeitumstände nicht mehr möglich. Ein Umbau auf Flüssiggas war zwar vorgesehen, erfolgte jedoch
nicht. Von den 16 beschafften Fahrzeugen befanden sich nach Kriegsende auf dem Gebiet der späteren DR neun, bei der DB vier Fahrzeuge. VT 137 327 a/b war
bereits 1944 wegen Brandschadens ausgemustert, VT 137 330 a/b gilt als verschollen, VT 137 372 war zunächst bei der CSD im Einsatz und gelangte später zur
DR.
Bei der DB wurden drei Triebwagenzüge als VT 45 502 - 504 wieder in Betrieb genommen, wobei 45 503 aus den ehemaligen Triebzughälften 137 375 a und 370 b
sowie 45 504 aus 137 326 a und 375 b entstand.
Bei der DR wurden von den neun Triebwagenzüge nur fünf in Betrieb genommen, die VT 137 329, 331, 367, 368 und 371 a/b. Anfangs in Berlin und Halle stationiert,
wurden alle Triebwagenzüge Ende der 50er Jahre in Bw Leipzig Hbf-West stationiert. Kurze Zeit später erfolgte der Umbau von VT 137 331, 367, 368 und 371 in die
Beiwagen VB 147 553, 551 (ab 1970: 197 840), 552 (197 841) und 554 a/b (197 843). VB 147 551 a/b wird heute durch den Eisenbahn Club Aschersleben erhalten.
Das Modell
Als Modell eines Nebenbahn-Triebzuges ist die Nachbildung des Fahrzeugs der Bauart “Stettin” vielseitig einsetzbar, zumal diese bei der DR auch im
Schnellzugdienst eingesetzt wurden. 2012 wurde das Modell von Brawa angekündigt, Mitte 2013 ausgeliefert. Aufgelegt in den Varianten der DRG, DR und DB, für
AC und DC sowie zusätzlich Digital mit Sound.
In der Verpackung werden die beiden Triebzugteile getrennt in einer innenliegenden zweiteiligen Kunststoffverpackung geliefert, Vertiefungen für die bereits
angebrachten Grifftsangen neben den Türen sind vorhanden. Verbunden werden beide Fahrzeugteile über eine kurzkulissengeführte Klipsverbindung mit
elektrischen Kontakten. Die Zurüstteile am Gehäuse sind werkseitig angebracht, weitere im Bereich der Pufferbohle sowie Drehgestelle können in Abhängigkeit der
Kurvenradien oder als Vitrinenmodell selber montiert werden. Bis auf den Bereich des Post-/Packabteil mit erhöhten Boden zur Abdeckung des Antriebes ist durch
alle Fenster des Modells Einblick auf eine detaillierte Inneneinrichtung möglich. Angetrieben wird der Triebzug von einem fünfpoligen Motor mit Schwungmasse über
zwei Radsätze mit Haftreifen in einem Drehgestell, zur Stromaufnahme werden alle Radsätze des Modells herangezogen.
Ausgerüstet ist das Fahrzeugmodell mit einer Innenbeleuchtung sowie einem fahrtrichtungsabhängigen Spitzen-/Zugschlußsignal. In den Fahrzeugböden beider
Fahrzeugteile sind Fächer eingearbeitet, in diesen sind Decoder sowie (in beiden Hälften) die Lautsprecher untergebracht. Ein Nachrüsten mit Decoder sowie
Lautsprecher bzw. Auswechseln ist damit problemlos möglich.
VT 137 329 a/b (Brawa)
VT 137 329 b Triebzughälfte mit Fahrgasträumen 1. und 2. Klasse
VT 137 329 a Triebzughälfte mit Fahrgasträumen 2. Klasse sowie Post-/Packabteil - leicht unsauberer rot/elfenbeiner Farbübergang oberhalb der Fenster
VT 137 329 b - schwarze Zierlinie am Dach im Übergang Seiten-/Stirnwand breit auslaufend
Technische Daten der Triebwagen
Betriebsnummerbei der DRG
137 326 - 331 a/b 1)
367 - 376 a/b 2)
Beschaffungsjahr
1940, 41
Gattungsbezeichnung
BCtrPwPost 8vT-36
Achsanordnung
(A1) 2`+ 2`(1A)
LüP
(mm)
40 690
Lieferfirma
Wagenteil
WUMAG
Motor
Deutz, DWK 1)
MAN, Daimler-Benz 2)
Getriebe
Voith 1), EMG 2)
Sitzplätze, 2./3. Kl.
18 / 98 + 14 Klappsitze
Dienstmasse, unbes. (t)
78,5
Antrieb Bauart
2 x Dieselmotor
Dauerleistung (kw/PS)
2 x 302 / 275
Steuerung
elektrisch
Leistungsübertragung
hydraulisch
Getriebebauart
T 25 KW
Geschwindigkeit (km/h)
90
Modell
Hersteller
Brawa
Bestellnummer
44188
Modell des VT 137 329 a/b verkauft
Hinweis: Sammlungsbereinigung Triebwagen, Dampfloks, Wagen, Literatur, Zubehör, Liste unter Sammlungsbereinigung
laufende Überarbeitung