Zweiteiliger dieselmechanischer Triebwagenzug VT 814 / 815 Frankfurt/O (Epoche 2)
Das Vorbild
Von der Firma Wegmann wurden 1928 vier Triebwagenzüge geliefert und von der DRG als VT 812/813 bis 818/819 bezeichnet. Hersteller der Antriebsanlage war
wie bei den VT 801 - 804 die Firma MAN/ZF und entsprach im grundsätzlichen Aufbau auch diesen Triebwagenzüge. Beide unterflur angeordneten Maschinen-
anlagen wurden vom vorderen Führerstand über Gestänge gesteuert. Wie bei den VT 801 - 804 bewährten sich die Sodengetriebe nicht, so dass die Triebwagen
1934 wie auch die VT 801 - 804 umgebaut wurden.
Der wagenbauliche Teil war im wesentlichen identisch mit den 1925/26 gelieferten benzolmechanischen Triebwagenzüge VT 713/714 und 715/716. Im Gegensatz zu
den benzolmechanischen Triebwagen verfügten die VT 812/813 bis 818/819 an den eingezogenen Fahrzeugenden über zwei nebeneinander liegende Türen für den
getrennten Zugang zu den Führerständen sowie den Einstiegsräumen der Fahrgäste.
Beheimat wurden die Triebwagen in den Rbd Kassel, Breslau und Münster. VT 816/817 mußte nach einem Brandschaden 1932 ausgemustert werden, VT 812/813
sowie 818/819 wurden im 2. Weltkrieg zerstört. Der verbliebende VT 814/815 wurde 1947 von der DB zum VT 72 900 a/b umgezeichnet und im September 1956
ausgemustert.
Das Modell
Ein Modell des Triebwagenzuges war ab 1984 bei Westmodel im Angebot, wird gebraucht äußert selten angeboten. Deshalb entstand das Modell des VT 814/815
im Eigenbau. Zur Wiedergabe des genieteten Wagenkastens wurden die Teile des Gehäuses aus geätzten Messingblech gefertigt, zurückgegriffen wurde dabei auf
Vorlagen einer Kleinserie in der Nenngröße TT. Für Dach, Dachkühler sowie Batteriekästen entstanden Urmodelle und wurden im Anschluß aus Resin gefertigt. Die
Zurüstteile stammen überwiegend von Weinert, die Beschriftung von Ostmodell.
VT 814/815 mit zugerüsteten Dächern
Das Fahrwerk entstand hingegen als Einzelanfertigung aus massiven Messingblech, für den Antrieb wurde auf einen Faulhaber-Einachsantrieb von sb
zurückgegriffen.
Zugerüstete Fahrwerkunterseiten des VT 814/815. Haupt- und Sonderluftbehälter wurden aus Messingvollmaterial (d = 4 mm / l = 10 mm) gefertigt, die Batteriekästen stammen von Weinert.
Lediglich beim VT 812/813 verfügten beide Wagenteile über je einen Abort, die VT 814/815 sowie 818/819 verfügten anstelle eines zweiten Abortes über einen kleinen Gepäckraum.
Neben der Detaillierung des Modells dient die Inneneinrichtung der Kaschierung des Antriebes und der dazugehörigen Komponenten. Wird für den Antrieb ein
Ausschnitt in der Bodenplatte der Inneneinrichtung erforderlich, können die anderen Teile im “doppelten” Boden verdeckt untergebracht werden. Als Material dient
wie bei den anderen Baugruppen Messingblech, dieses Material lässt sich schneller und genauer bearbeiten als Kunststoff, Pappe sowie Holz.
Inneneinrichtung des VT 814/815
Für Nachbauinteressenten dieses Modells wurde ein inzwischen vergriffener Gehäuse-Bausatz aufgelegt, ein Baubericht findet sich in der Rubrik “Werkstatt”.
VT 814/815 (Eigenbau)
Technische Daten der Triebwagen
Betriebsnummer bei der DRG
VT 812/813 - 818/819
Baujahr
1928
Gattungsbezeichnung
CüvT + DüvT
Achsanordnung
A 1 + 1 A
LüP (mm)
24 946
Lieferfirma Wagenteil
Wegmann
Motor
MAN 1)
Getriebe
ZF 2)
Sitzplätze 3./4. Kl.
50 / 42
Dienstmasse, unbes. (t)
39,9
Antrieb Bauart
2 / Dieselmotor W6V 11/18
Dauerleistung (kw/PS)
55 / 75
Steuerung
Gestänge
Leistungsübertragung
mechanisch
Getriebebauart
Soden
Geschwindigkeit (km/h)
70
Modell Hersteller
Eigenbau
1) MAN
Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG
2) ZF
Zahnradfabrik Friedrichshafen
Hinweis: Sammlungsbereinigung Triebwagen, Dampfloks, Wagen, Literatur, Zubehör, Liste unter Sammlungsbereinigung
laufende Überarbeitung
DRG bis 1930