Eigenbau von Ein- und Zweiachsantrieben
Bislang wurde bei den erbauten 2-achsigen Triebwagenmodellen auf Einachs-Antriebe, vorzugsweise Faulhaber-Antrieben von sb zurückgegriffen. Nur gibt es
zuweilen durch Verschiebungen bei den Bauvorhaben unnötige Wartezeiten und billig sind diese Antriebe auch nicht gerade. Alternativ wäre auch ein Einsatz der
Einachsantriebe von (ehemals) Günther sowie Weinert, aber die verwendeten 3-polige Motore, ebenso wie die Anschaffungskosten entsprechen ebenfalls nicht
ganz den Vorstellungen. Da noch zahlreiche Modelle geplant sind, auch unmotorisierte Bausätze auf den Bau warten, ist es auch aus Kostengründen sinnvoll, für
den Antrieb andere Lösungen zu finden.
Als Vorbild für die Eigenbauten bieten sich die oben genannten, einander bauähnlichen Einachs-Antriebe an. Für den Erwerb der erforderlichen Getriebeteile führt
man die Getriebeberechnung für individuelle Antriebe selber durch oder orientiert sich an den vorliegenden Antrieben von Weinert. Die erforderlichen Teile, bei
Weinert als Einzelteile erhältlich, halten sich dabei in Grenzen, Schnecke M 0,4 Kunststoff (9651); Stufenzahnrad 20/10 Zähne M 0,4 Kunststoff (9630) sowie
Zahnrad 18 Zähne M 0,4 Kunststoff (9607). Je nach Erfordernis auch Zahnradachsen d 2,0 mm (9983) sowie Stromabnehmer (9884).
Bei der Auswahl der Motore gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Angefangen von gebrauchten Motore aus Modelbahnfahrzeugen, aus alten CD-Laufwerken oder Fest-
platten hin zu Neuware, ob nun als Ersatzteil von Modellbahnherstellern oder Universal-Motore. Für die Antriebe wurde angesichts der heute üblichen Verwendung
von Schwungmassen (9920) auf 5-polige Motore von Mashima mit zwei Wellenenden zurückgegriffen.
Einachs-Antrieb, oben Günther, darunter Weinert. Oben Getriebeteile Weinert, darunter Motor (Mashima), Ms-Blech 1,5 mm, Ms-Rohr d 3,0 mm.
Die Maße zur Anordnung der Getriebeteile können vom Weinert-Antrieb abgenommen werden. Übertragen auf 1,5 mm starken Messingblech orientiert sich die Form
der Platinen an dem Weinert-Antrieb. Verschraubt werden die beiden Platinen mit zwei Distanzstücken, entstanden aus Messing-Rohr d 3,0 mm mit Innengewinde M
1,4. Eine Grundplatte dient der Befestigung des Motors sowie des Antriebes am Fahrwerk. Alternativ können die Platinen sowie Grundplatte aus Kunststoff oder
auch Leiterplattenmaterial gefertigt werden, als Lager werden dann die ebenfalls auf dem Bild abgebildete Messinghohlnieten eingeklebt bzw. eingelötet.
Oben:Maße für Lager Radwelle, Zwischenzahnrad sowie Abstand Schneckenwelle
Rechts: Die beiden Platinen, dazwischen Grundplatte zur Befestigung am Fahrwerk
sowie Distanzbuchsen, unten Messinghohlniete.
Nicht abgebildet die untere Abdeckung sowie Motorbefestigung.
Das Zwischenzahnrad bleibt lose auf der Achse, die Lage auf der Achse wird durch Messingrohrstücke d 3,0 mm fixiert. Befestigt wird hingegen das Zahnrad auf der
Radsatzachse. Für eine leichtere Montage des Radsatzes wurde die Achslager in den Platine offen ausgeführt und wird durch eine Abdeckung gehalten.
Der Einachs-Antrieb montiert,
die untere Befestigung des Radsatzes sowie
Befestigung des Motors
Vorteil des kompakten Einachs-Antriebes stellt der universelle Einsatz für den Modellbau dar, erfordert jedoch zusätzlich ein Lager für einen zweiten Radsatz. Erfolgt
der Bau des Einachsantriebes im Zusammenhang mit dem Modell bzw. für ein konkretes Bauvorhaben, bietet sich die Integration des zweiten Radsatzes an. Die
konkrete Gestaltung richtet sich u.a. nach Ausführung des Getriebes, des verwendeten Motors samt Schwungmasse. Für einen AEG-Benzoltriebwagen fand ein 2-
achsiges Fahrwerk mit Antrieb auf eine Achse Verwendung, welches bis auf die geänderten Ausführung der Rahmenwagen dem zuvor erbauten Einachsantrieb
entspricht.
2-achsiges Fahrwerk mit einer angetriebenen Achse
Links
Weinert-Modellbau
1-Achsantriebe, Zahnräder
Lemo-Solar
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