Antriebe für Eigenbaumodelle
Eine der anspruchsvollsten Tätigkeiten beim Eigenbau von Triebfahrzeugmodellen ist der Bau der Antriebe. Eine Mindestausstattung an Werkzeugen ist ebenso wie
eine gewissen Erfahrung erforderlich, um diese Arbeiten mit der erforderlichen Genauigkeit durchführen zu können. Bei einigen Modellen wird man eine völlige
Eigenfertigung des Antriebes nicht umher kommen, oft kann man jedoch auch auf vorhandene Antriebe zurückgreifen.
Bei Schlepptenderdampfloks besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit, den Antrieb im Tender unterzubringen. Die Auffassungen zur Unterbringung des Antriebes
in der Lok bzw. im Tender sind teils sehr unterschiedlich, sollten jedoch nicht unbedingt verallgemeinert werden. Kann bei einer Dampflok mit kleinem, schmalen
Kessel eine Unterbringung im Tender ohne Alternative sein, ist wiederum bei eine Lok mit größerer Achsfolge der Antrieb in der Lok die bessere Wahl. Bis hin zu
kombinierten Lösungen, den Motor im Tender, das Getriebe hingegen in der Lok unterzubringen.
Antrieb von Dampfloks
Eine recht wenig genutzte Möglichkeit des Antriebes von Modellbahnfahrzeugen ist die Nutzung einer Gearbox, von gekapselten Einachsantrieben, wie sie unter
anderem von NWSL oder auch Model Loco angeboten werden. Im Einzelhandel werden diese leider kaum geführt, so dass diese über Online-Shops zu beziehen
sind.
Ein ohne Antrieb erworbenes Fahrwerk einer pr. T 9.1, nachgerüstet mit einer Gearbox von NWSL
Allternativ als Antrieb für Tenderloks ist die Verwendung eines geigneten Spendermodells. Ob das Fahrwerk unverändert übernommen werden kann, kleinere
Änderungen nötig sind, mehr oder weniger nur der Antriebsblock selber erhalten bleibt oder gar nur die Getriebeteile übernommen werden, hängt vom Bauvorhaben
selber ab.
Beim nachfolgend abgebildeten Fahrwerkrahmen für eine pr. T 8 stammen alle benötigten Teile, wie Zahnräder, Getriebeachsen, Distanzbolzen der Rahmenwangen
von einer BR 86 (Gützold). Die Abmessungen sowie Lage der Getriebebohrungen wurden vom Fahrwerk der BR 86 abgegriffen, der unsymetrische Achsstand der
pr. T 8 wurde durch eine veränderte Lage der Zwischenzahnräder erreicht.
Rahmen (Eigenbau) einer pr. T 8, erbaut mit Getriebeteilen einer BR 86 (Gützold)
Bei einer geplanten Unterbringung des Antriebes in einem Schlepptender kann man in zahlreichen Fällen auf einzeln erhältliche Triebtender der Serienhersteller
oder auch auf Austauschfahrwerke von Kleinserienherstellern, wie pmt oder sb zurückgreifen.
Antrieb von Triebwagen
Der Antrieb von Triebwagen, ebenso von Diesel-, E-Loks sowie Geisterwagen gestaltet sich in vielen Fällen einfacher als der von Dampfloks. Teils sind auch
Gehäuse-BS erhältlich, bei denen die Anbieter Information zum Spenderfahrwerk und dessen Anpassung liefern. Kleinserien-hersteller wie pmt und sb liefern
darüber auch Austauschfahrwerke, Drehgestell- sowie Einachs-Antriebe, auf die beim Bau der Fahrzeuge zurück gegriffen werden kann.
Wer auf die Antriebe von pmt oder sb nicht zurückgreifen möchte, kann oft auf Fahrwerke handelsüblicher Modelle zurückgreifen. Oft sind nur geringe Anpassungen
am Fahrwerk nötig, der Aufwand hängt wesentlich von den Kompromissen ab, die man einzugehen bereit ist.
Ist die Verwendung von Fahrwerken eines Serienmodells nicht möglich, kann ein handelsübliches Fahrwerk dennoch eine Alternative darstellen. Es erübrigt sich
damit nicht nur das Zusammensuchen der Einzeleile. und so paradox es auch klingt, der Erwerb ladenneuer Fahrzeuge kann kostengünstiger als der Erwerb der
einzelnen Teile ausfallen. Immer wieder werden von den Modellbahnherstellern subventionierte Anfängerpackungen angeboten, die von einigen Händlern als
Einzelkomponenten gewinnbringender verkauft werden, aber preiswerter als die Modelle des Standardangebots sind.
Eigenbau-Fahrwerk des VT 137 561 (H0m).
Für das Fahrwerk des VT 137 561 (H0m) wurde als Spender eine V 200 (BTTB) genutzt. Verwendet wurden das mittig angeordnete Untersetzungs-
/Verteilergetriebe, die Kardanwelle sowie Drehgestelle. Dabei erhielten die Drehgestelle vorbildgerechte Drehgestellblenden.