Zweiachsiger Triebwagen mit Doble-Verdampfer DT 15 (Ep. 2)
Über den Dampftriebwagen DT 15 liegen nur wenige Informationen vor. Einige Angaben finden sich im Internet, darüber hinaus ergänzende Informationen zum
Aufbau sowie Funktion der Doble-Anlage in “Kittel-Dampftriebwagen” (EK-Verlag). Zum Aufbau des Fahrzeuges finden sich nur ein Foto des DT 15 sowie die recht
vereinfachten Zeichnungen des Triebwagens in “Triebwagen der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft” (Übersichtsblätter). In einem Beitrag von G.Dietz über “Der
DT 59 - Der letzte Dampftriebwagen moderner Bauart der DR” findet sich jedoch eine detailliertere Zeichnung des DT 15.
Das Fahrzeug blieb der Nachwelt erhalten und wurde durch die Pasewalker Eisenbahnfreunde im Lokschuppen Pomerania aufgearbeitet. Auf eine Anfrage nach
weiteren Unterlagen sowie Informationen wurde durch den Verein leider nicht reagiert. In Vorbereitung des Baus dieses Modells wurde deshalb im Urlaub ein
Abstecher nach Pasewalk unternommen, dort ist der heutige 190 822-7 während der Öffnungszeiten im Lokschuppen zugängig, hinter einer Abtrennung jedoch
ungünstig zu fotografieren. Über die in den zuvor angegebenen Literaturquellen enthaltenen Informationen finden sich vor Ort leider keine weiterführenden
Hinweise.
Auf Zeichnungen sowie Fotos des Fahrzeuges als VB 140 394 bzw. 190 822-7 erkennbar, hat der Triebwagen DT 15 beim Umbau in einen Beiwagen sowie in der
Folgezeit mehrere äußerliche Veränderungen erfahren. Insbesondere das eingezogene Fahrzeugende mit dem Führerstand 1 und der Doble-Anlage erhielt die
dreifenstrige Stirnseite nunmehr die derzeit vorhandenen 2 Fenster.
Zeichnung Sammlung reichsbahntriebwagen.de
190 822-7 im Lokschuppen Pomerania
Foto: reichsbahntriebwagen.de
Das Dach des DT 15 verfügt wegen der Haube mit den Austritten für die Kühlluft über dem Doble-Verdampfer im Gegensatz zu anderen Triebwagen nicht über
deren typische Korbbogenform. Beim Dampftriebwagen wurde das Dach 2-teilig ausgeführt. Der untere, recht niedrig sowie mit einer kreisförmiger Wölbung in
Blechbauweise ausgeführte Teil ist mit dem Wagenkasten vernietet. Im Bereich des Fahrgastraumes sowie dem Wagenende mit dem Führerstand 2 befindet sich
darüber der in Holzbauweise gefertigte obere Teil des Wagendaches. Dessen Oberseite flach gewölbt, fällt die Anbindung an den unteren Teil des Daches jedoch
recht kantig aus. Beim Umbau des DT 15 in einen Beiwagen wurde die Haube über dem Verdampfer entfernt, die flache Ausführung des Dach in diesem Abschnitt
jedoch belassen.
2-teilige Gestaltung / Ausführung Dach des DT 15 / VB 140 394
flache Ausführung im Bereich des Führerstandes 1
Ätzplatine, Dach
Auf Grundlage der Zeichnungen sowie der Fotos wurde die Vorlage für den Ätzfilm angefertigt. Wie bei den vorangegangenen Modellen finden sich auf der Ätzplatte
nur die Teile für den Wagenkasten. Dabei wurde das Teil mit den eingezogenen Wagenende 1 in zwei Ausführungen, für den Bau als DT 15 als auch als VB 140 394
auf der Vorlage untergebracht.
Ätzplatte DT 15 / VB 140 394
reichsbahntriebwagen.de
Für das Modell ist die Herstellung des Daches als 3 D Druck vorgesehen.
3 D Zeichenvorlage Dach DT 15,
blau als 3 D Druck, hellbraun Ätzteil Messingblech
reichsbahntriebwagen.de
Angesichts der typischen Stufen beim FDM-Druck (z.B. Shapeways) sowie aktueller Probleme mit dem Material wurde für das Dach für einen ersten Versuch als
Material gesintertes Polyamid (SLS) gewählt. Die dabei leicht raue Oberfläche wurde angesichts der Dacheindeckung des Vorbildes in Kauf genommen. Allerdings
zeigte sich bei dem Probestück, dass die Nieten bei diesem Verfahren an dem Dach nicht wiedergegeben wurden. Und auch bei diesem Verfahren bei der Wölbung
in Abhängigkeit der Höhe die einzelne Schichten des aufgebrachten Materials erkennbar sind.
Dach aus gesinterten Polyamid
Da mehrere Modelle (DT sowie VB) entstehen werden, entstand zu Vergleichszwecken ist ein weiteres Dach im SLA-Druckverfahren. Stufen wie beim FMD-Druck
als auch SLS-Verfahren sind nicht vorhanden, die 0,3 mm Nieten nachgebildet. Ungeachtet der weniger detaillierten Wiedergabe wird auch das Dach aus Polyamid
Verwendung finden. Die raue Oberfläche wird mit Sprühspachtel gespritzt und geschliffen, die nicht wiedergegeben Nieten mit 3 D Schiebebilder nachgebildet.
Dach aus Photopolymerharz (SLA) mit Stützstruktur
Das Fahrwerk
Die Grundplatte der Fahrwerkes wurde aus Messingblech mit 1,5 mm Dicke gefertigt. Diese erhält nach dem Aussägen Ausschnitte für den Antrieb sowie Gewinde
für die Befestigung der Achslager. Verwendet wurden wie schon bei anderen H0-Modellen Achslagerblenden des PwgPr14 (Weinert). Um den erforderlichen Frei-
raum für die Spurkränze zu erhalten, wurden diese an ebenfalls 1,5 mm starken Messingblech gelötet und erst dann an die Grundplatte geschraubt. An der Unter-
seite der Grundplatte werden später Batteriekästen und die Kessel befestigt. Wie schon zuvor fand ein 1-Achsantriebe von sb Verwendung, dieser entstand aus
einem nicht benötigten 2-Achsantrieb. Abgedeckt wird der Antrieb durch eine ebenfalls mit auf der Ätzplatine enthaltenen Inneneinrichtung.
Fahrwerksgrundplatte
Fahrwerksgrundplatte mit Inneneinrichtung