Schnelltriebwagenzug Bauart "Berlin" SVT 137 901 (Epoche 2)
Das Vorbild
Die Nachfrage der Schnelltriebwagen-Verbindungen brachte einen kontinuierlichen Ausgebau des Schnellverkehrsnetzes mit sich. Zur Erhöhung der Platzkapazität
sowie des Komforts wurde nach dem Schnelltriebwagen Bauart "Leipzig" die Bauart "Köln" mit kurzgekuppelte Einzelwagen beschafft. Die bei diesen Farzeugen in
den Maschinendrehgestellen untergebrachten Maybach -Dieselmotore GO 5 / GO 6 brachte dies bezüglich Platzausnutzung und Komfort in den Wagen eine Reihe
Nachteile mit sich, zudem erforderten im Betriebsdienst die schnelllaufenden und hoch belastete Motore einen recht hohen Unterhaltungsaufwand.
Angesichts der im Ausland positiven Erfahrungen mit langsamlaufenden Dieselmotore legte MAN zur Entwicklung des "Köln" einen Alternativentwurf mit dem
langsamlaufenden Schiffsdieselmotor W 8 V 30/38 mit einer Leistung von 970 kW / 1320 PS bei 700 U/min vor. Wegen der Größe und Gewicht konnte dieser Motor
nicht wie bei den zuvor erbauten Triebwagen in einem Drehgestell untergebracht werden, deshalb bot MAN in seinem Entwurf als Antrieb einen Maschinenwagen
an, der mit einem 3-teiligen Wagenzug gekuppelt wurde.
Nach Abgabe des Entwurfes durch MAN ermunterte die Reichsbahn die weitere Projektbearbeitung, wollte diese sich von den Vorteilen des Langsamläufers -
betriebliche Zuverlässigkeit sowie niedrige Unterhaltungskosten - überzeugen. 1936 erteilte die DR den Lieferauftrag für zwei 4-teilige Einheiten mit den Betriebs-
nummer 137 901 - 137 902 a /b / c / d sowie ein Reserve-Maschinenwagen 137 903 a. Mit diesen Schnelltriebwagen sollten die Mängel der zuvor gelieferten
Bauarten - keine abgeschlossene Abteile bzw. zu geringe Abteillänge, kein ausreichender Küchenraum, kein Speiseraum - abgestellt werden. Geliefert wurden die
beiden, später als Bauart "Berlin" bezeichnete Schnelltriebwagen sowie der Maschinenwagen zwischen Februar bis Oktober 1938, damit vor den 3-teiligen
Triebwagen "Köln". Nach Lieferung wurden diese Fahrzeuge beim Bw Berlin Anhalter Bahnhof beheimatet. Der Kriegsbeginn führte ab August 1939 sofort zu einer
Bewirtschaftung von Dieselkraftstoffen und damit zu einer vollständigen Einstellung des Verkehres mit Verbrennungstriebwagen. Die Maschinenwagen wurden dem
Oberkommando der Marine als Notstromaggregate übergeben und in Frankreich eingesetzt. Die beiden Wagenzüge dienten dem RZA München als Bürozug. Bei
einem Angriff auf Türkenfeld wurde beide b - Wagen zerstört. Ebenso wurde der Maschinenwagen 137 901 a zerstört, 137 903 a gilt als verschollen. Der
Maschinenwagen 137 902 a befand sich mit Kriegsende im RAW Wittenberge. Mehr zum Vorbild als auch zum Modell findet sich auf der Homepage “SVT 137 901 -
Schnelltriebwagen der Bauart “Berlin”.
Das Modell
2012 wurde auf der Messe "modell hobby spiel" in Leipzig ein Gehäusebausatz des 4-teiligen Schnelltriebwagens SVT 137 901 von DRG Modell Berlin vorgestellt,
gezeigt wurde ein Handmuster des Gehäuses vom Maschinenwagen. Basis für diesen Umbau ist ein Modell des SVT "Köln" von Liliput, Hauptarbeit ist ein Aus-
tausch der seitlichen Wagenkastenteile des Spendermodells durch geätzte Ns-Blechteile des Umbausatzes. Neben der Kürzung eines der Endwagen des Liliput-
modells zum Umbau als Maschinenwagen erstrecken sich die weiteren Arbeiten auf die Überarbeitung der Wagendächer (Aufbauten) sowie der Führerstands-
fenster.
Lieferbar ist der BS in mehreren Ausstattungsvarianten, von einem Grundbausatz (Ätzbleche, Kleingußteile Aufbauten Maschinenwagen) bis hin zum Fertigmodell.
Durch die Verwendung des Fahrwerkes des Liliput-Modells vom SVT “Köln” zeigt das Handmuster des Maschinenwagens deutliche Abweichungen gegenüber dem
Vorbild. So dass für den Bau des Modells die Verwendung von Eigenbaufahrwerke anstelle der Liliput-Fahrwerke vorgesehen wurde. Hierbei konnten zudem
Abweichungen der Wagen- sowie Drehzapfenlängen gegenüber dem Umbausatz berichtigt werden. Erforderlich ist darüber hinaus die Kürzung der Maschinen-
drehgestelle bei den Endwagen von 4,0 auf 3,0 m Vorbildmaß.
unten Eigenbaufahrwerk des Steuerwagens, oben Liliput-Fahrwerk des "Köln"-Endwagens mit MTD (4,0 m Radsatzstand) rechts
Darüber hinaus werden anstelle des Liliput-Antriebes auf ein Drehgestell als Antrieb im Maschinenwagen auf Antriebsteile einer Roco BR 216 mit Faulhaberantrieb
von sb auf beide Drehgestelle verwendet.
Fahrwerk des Maschinenwagens mit Antriebskomponenten der BR 216 (Roco)
Angesichts des Aufwandes für den 4-teiligen Triebzug wurde der Bau als Gemeinschaftsprojekt in Zusammenarbeit mit einem anderen Modellbauer verwirklicht.
SVT 137 901 (DRG)
Maschinenwagen 137 901 a mit Mittelwagen 137 901 b
Mittelwagen 137 901 c und Steuerwagen 137 901 d
Technische Daten der Triebwagen
Betriebsnummer bei der DRG
SVT 137 901 - 902
des Reservewagens
137 903
Beschaffungsjahr
1938
Gattungsbezeichnung
MPwPost4üvT + B4üv +
B4üv + BWR4üvS-36
Achsanordnung
2´Bo + 2´2´+ 2´2´+ Bo 2´
LüP (mm)
86 755
Lieferfirma
Wagenteil
MAN, Werk Nürnberg
Motor
MAN, Werk Augsburg
Elektrik
BBC
Sitzplätze 2. Kl / Restaurant
126 / 29
Dienstmasse, unbes. (t)
212,7
Antrieb Bauart
Dieselmotor
Dauerleistung (kW/PS)
970 / 1320
Leistungsübertragung
elektrisch
Getriebebauart/Generator
GE 1100/8
Geschwindigkeit (km/h)
160
Modell Gehäuse-BS - Hersteller
DRG Modell Berlin
Maschinenwagen 137 901 a, noch zu überarbeiten das Fahrwerk sowie Drehgestelle
Hinweis: Sammlungsbereinigung Triebwagen, Dampfloks, Wagen, Literatur, Zubehör, Liste unter Sammlungsbereinigung
laufende Überarbeitung
SVT