Kittel-Dampftriebwagen 13 Stuttgart (Epoche 2)
Der Kittel-Kessel
Bei der Königlich Württembergischen Staatseisenbahn wurde unter dem Maschinenmeister Eugen Kittel die Modernisierung des Fahrzeugparkes fortgesetzt. So
setzte er sich für die Entwicklung eines betriebstauglichen Kesselsystems für die störanfälligen Serpollet-Dampftriebwagen ein. Der von ihm entworfene Kessel
vereinigte Vorteile verschiedener Bauarten
- große feuerberührte Fläche um den Feuerungsraum in Ausführung als Wellrohrfeuerbüchse
- kostengünstige Ausführung durch Verwendung kurzer, eingerollter Siederohre unter Verzicht von Stehbolzen
- Ausführung des oberen Kesselschusses in erweiterter Ausführung zur Erzielung von Dampfreserven
- in der Rauchkammer oberhalb des oberen Kesselschusses Anordnung eines Rohrsystems für die weitere Überhitzung des Dampfes
Diese Kesselbauart war relativ unempfindlich gegen Schwankungen des Wasserspiegels und damit für den Ein-Mann-Betrieb geeignet. Ein Versuchskessel wurde
1904 in den Serpollet-Dampftriebwagen DW 6 eingebaut und Vergleichsfahrten mit dem gleichaltrigen Serpollet-Dampftriebwagen DW 7 unterzogen. Die Ergebnisse
fürten zum Einsatz des Kittel-Kessels bei den folgenden in Esslingen gebauten Dampftriebwagen, darüber hinaus wurden einige zuvor erbaute Serpollet-DTW auf
den Kittel-Kessel umgebaut.
Das Vorbild
Zwischen 1905 und 1915 wurden in Esslingen Kittel-Dampftriebwagen für die KWStE sowie BadStB gefertigt. Vorangegangen war dort zwischen 1900 und 1903 der
Bau von 6 Dampftriebwagen (DW 2 - 7) mit Serpollet-Dampferzeuger für die KWStE. Auf Grund von betrieblichen Mängeln erfolgte eine Überarbeitung der Trieb-
wagenkonzeption, es sollte die Einmann-Bedienung beibehalten werden. Ab 1905 wurden für die Württembergische Staatseisenbahn die Dampftriebwagen DW 8
bis 17 mit dem Kittel-Kessel geliefert.
Der grundsätzliche Aufbau des Kittel-DTW entsprach den zuvor gelieferten Serpollet-DTW. Bei einer größen Länge von etwa 0,5 m verfügte der Kittel-DTW jedoch
über einen mit seitlichen Türen versehenen Gepäckraum und über den sogenannten “Kittelkopf”. Für eine bessere Streckensicht bei Rückwärtsfahrt erhielt das
Führerhaus die größtmögliche, der folgende Gepäck- und Fahrgastraum hingegen nur die notwendige Breite.
Zusammen mit den badischen Kittel-Dampftriebwagen sowie den württembergischen Serpollet-Dampftriebwagen, die ab 1905 auf Kittel-Kessel umgebaut wurden,
gelangten noch 25 Fahrzeuge zur DRG. Obwohl sich die Kittel-Dampftriebwagen im Betrieb durchaus bewährten, als nicht gerade innovative Fahrzeug unterblieb
vorerst die weitere Entwicklung von Dampftriebwagen. Abgesehen von den badischen Fahrzeugen wurden aus diesem Grunde deshalb bei anderen Bahnen keine
Dampftriebwagen beschafft. Dort setzte man auf andere, zukunftsträchtigere Antriebsformen, so wie die Pfalz und Preußen mit ihren recht erfolgreichen Akku-
triebwagen. Auch Württemberg hatte versuchsweise Akkutriebwagen gebaut, deren Nichtbewährung wesentlich zum Bau der Kittel-Dampftriebwagen beitrug.
Bei der Umzeichnung 1930 waren 14 Fahrzeuge im Bestand, die 6 "Württemberger"-Fahrzeuge wurden dann als DT 9 - 14 bezeichnet. Nach dem 2. Weltkrieg ge-
langten von diesen DT 1 in den Bestand der DB.
Das Modell
Das Modell des Kittel-Dampftriebwagens der KWStE wurde von Trix (Märklin) produziert. Bei der Modellumsetzung orientierte man sich an Zeichensätze, die seiner-
zeits von der Esslinger Maschinenfabrik für Publikationen zur Verfügung gestellt wurden. Dabei handelte es sich jedoch um vorläufige Zeichnungen, bei denen wie
bei den Serpollet-Dampftriebwagen der Übergang zwischen Fahrzeugstirnseite und Dach gerade ausgeführt wurde. Beim Bau der Kittel-Dampftriebwagen wurde
dieser Übergang dann jedoch geschwungen ausgeführt, ungeachtet dessen wurden bei späteren Publikationen die vorläufigen Zeichnungen verwendet.
Geliefert wurde neben der DRG-Ausführung als DT 13 auch die Länderbahnausführung, leider sind diese Modelle nicht mehr lieferbar. Angetrieben wird das Modell
von einem mittig gelagerten Motor auf beide Radsätze. Verdeckt wird der Antrieb durch eine Inneneinrichtung. Ausgerüstet ist das Triebwagenmodell mit einer
Innenbeleuchtung sowie auf beiden Seiten mit einer Spitzenbeleuchtung.
Verpackt ist das Modell des DTW in einem Karton mit einer innenliegenden Blisterverpackung. Von dieser wird das Modell sicher von vier Seiten gehalten, einige
Zurüstteile liegen bei.
Kittel-Dampftriebwagen DT 13 Stuttgart (Trix)
Technische Daten der Triebwagen
Betriebsnummer Länderbahn,
8 - 17
bei der DRG
DT 9 - 14 1)
Beschaffungsjahr
1905 -09
Gattungsbezeichnung
CidT
Achsanordnung
A 1
LüP
(mm)
11 436
Lieferfirma Wagenteil
Esslingen
Sitzplätze 2./3./4. Kl
- / 39 / -
Dienstmasse, unbes. (t)
19,4
Antrieb Bauart
Dampfmaschine
Dauerleistung
59 / 80
Steuerung
Heusinger
Geschwindigkeit (km/h)
60 v / 50 r
Modell Hersteller
Trix
Bestellnummer
22001
1) Angaben für DT 13
Modell DT 13 verkauft
Hinweis: Sammlungsbereinigung Triebwagen, Dampfloks, Wagen, Literatur, Zubehör, Liste unter Sammlungsbereinigung
laufende Überarbeitung
Länderbahn